Tip-off zum Mittwoch Abend-Spiel, zu dem 2300 Besucher in der Paul-Horn-Arena gekommen waren. Würde es den Tigers erstmals in dieser Saison gelingen, in eigener Halle ein Team aus dem oberen Viertel der Tabelle zu schlagen?

Von zwei äußerst nervös agierenden Teams hatten die Gäste aus Quakenbrück den besseren Start: Nach fast 3 Minuten und einigen Fehlversuchen erzielten die Dragons mit diesem Sprungwurf aus der Halbdistanz die ersten 2 Punkte des Spiels.

Mit einem schönen Move legte Reggie Redding hier den Ball zum 21:14 in den Korb. Einmal mehr war Redding bester Spieler auf dem Platz - seine Spielstatistik spricht hier eine klare Sprache: Mit 13 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists und 3 Blocks bewies Redding einmal mehr, warum er der derzeit beste Allrounder der Tigers ist.

Die Luftüberlegenheit der Tigers sollte an diesem Abend ein ausschlaggebender Faktor werden: Ein Reboundverhältnis von 35:23 spricht eine deutliche Sprache. Besonders die zweiten Wurfchancen, die sich die Tübinger mit insgesamt 15 Offensiv-Rebounds erkämpften, trieben den Trainer der Dragons schier zur Verzweiflung...

Ausgerechnet der kleinste Tigers-Spieler war der Top-Rebounder dieser Begegnung: Josh Young konnte sich gleich 7 Abpraller sichern!

Allerdings hatten auch die Quakenbrücker in der Luft ihre starken Momente - zum Beispiel in Person von MarQuez Haynes...

...der hier den Sprungwurf von Duggins spektakulär blockte.

Apropos starke Szenen der Gäste...

...mit diesem Kracher brachte der ehemalige NBA-Spieler Ryan Gomes die Tigers-Fans kurzzeitig zum Schweigen...

...denn nachem die Dragons zwischenzeitlich bereits mit 12 Punkten (28:16) zurücklagen, waren sie mit diesem Dunk plötzlich wieder mit 34:35 knapp in Führung.

Nach dieser Aufholjagt der Gäste war es höchste Zeit, dass die Tigers ein Zeichen setzten, um das Momentum wieder an sich zu reissen...

...mit diesem Hakenwurf erzielte Frease die letzten Punkte der ersten Hälfte und sorgte so dafür, dass die Tigers mit einer knappen 36:35 führung in die Pause gehen konnten.

Gleich nach der Halbzeit ging die Frease-Show weiter. Der Tübinger Center war gleich für die ersten 6 Punkte des 3. Viertels verantwortlich!

Nach seinem starken Start ins 3. Viertel stellte Frease die Tigers-Fans jedoch eins ums andere Mal auf eine harte Gedultsprobe: Mit seiner unwiderstehlichen Art setzt er hier zu einem Dunk an...

...der die Zuschauer von ihren Sitzen riss. Der Jubel setzte bereits ein...

...und verwandelte sich in ungläubiges Entsetzen, als der Ball gegen den Ring krachte und in hohem Bogen zurück ins Spiel folg.

Trotzdem gelang es den Tigers gegen Ende des 3. Viertels, sich einen Vorsprung von 11 Punkten zu erarbeiten. Zu diese Vorsprung trug auch Cameron Wells bei...

...der hier zu einem schönen Hakenwurf ansetzte...

...der vom Quakenbrücker Anthony King scheinbar erfolgreich geblockt wurde, aber der Punkt zählte dennoch: Die Schiedsrichter erkannten auf goaltending.

In der Folgezeit kämpften sich die Gäste jedoch erneut wieder heran. Begünstigt wurden sie dabei durch Ballverluste der Tigers, die ihnen - wie hier im Foto - einfache Punkte ermöglichten.

Als die Dragons nach einem 11-Punkte Rückstand bis auf 65:64 verkürzt hatten, war die Nervosität und Anspannung auf den Rängen spürbar. In dieser Phase, als das Spiel zu kippen drohte, setzte Tyrone Nash ein ebenso wichtiges wie spektakuläres Zeichen: mit unglaublicher Wucht pflügte er durch die Zone uns stopfte seinem Gegenspieler den Ball regelrecht ins Gesicht!

Tyrone Nashs Monster-Dunk zum 67:64 kam genau zur richtigen Zeit und setze sowohl beim Team wie auch bei den Fans neue Kräfte frei. Die Tigers-Fans waren außer Rand und Band!

Doch es blieb eng und die Nerven auf den Rängen ebenso wie auf dem Spielfeld bis aufs äußerste angespannt. Beim Spielstand von 70:69 war es Reggie Redding, der sein herrausragendes Spiel krönte, indem der in hohem Tempo einen schier unmöglichen Block gegen Hynes setzte und so die knappe Führung der Tübinger verteidigte.

Nach fast 180 Sekunden ohne Korberfolg auf einer der beiden Seiten gingen die Gäste aus Quakenbrück 23 Sekunden vor dem Ende durch zwei verwandelte Freiwürfe dann doch noch mit 70:71 in Führung.

14 Sekunden später antworteten die Tigers durch Kenny Frease, der den Ball im Getümmel irgendwie in den Korb buxierte. Ausgerechnet Frease! Bis zu diesem Zeitpunkt war sein 4. Viertel zum vergessen gewesen. Aber mit den zwei Siegpunkten bewies er einmal mehr, dass man den Tübinger Riesen nie abschreiben darf.

Zunächst einmal blieben den Dragons aber noch über 9 Sekunden, um den Sieg doch noch mit nach Hause zu nehmen. Die beiden besten Tübinger Spieler dieses Abends, Nash und Redding, verteidigten jedoch hervorragend gegen den wesentlich kleineren und wendigen Haynes, der sich an den beiden Tübingern festlief...

Als endlich die Schlusssirene erklang, kannte der Jubel bei den Tübingern keine Grenzen. Die ganze Halle stand Kopf!

Die Tübinger Spieler ließen sich nach diesem Thriller zurecht von ihren Fans feiern. Besonders Tyrone Nash, der mit 17 Punkten Topscorer der Partie war, stand nach Spielende bei Fans und Presse im Mittelpunkt.