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Dienstag 19.01.16
20:00 Uhr
Beethoven und die Russen (4) Die Große Reihe
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
7 Euro für Schüler k.A.
Beschreibung
Ihre Fähigkeit „den Geist des Komponisten zum Leben zu erwecken“ als Pianistin, „die die Herzen des Publikums berührt” (Paul Badura-Skoda), verdankt Fang Yuan neben einer harten Ausbildung in China der Vervollkommnung unter anderem bei Gerhard Oppitz in Deutschland. Heute konzertiert die Professorin des Pekinger Zentralkonservatoriums in ihrem Heimatland, in den Vereinigten Staaten und in vielen Ländern Europas auf.
Tschaikowsky liebt Beethoven nicht
Mit den Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester hatte Peter Tschaikowsky 1876 sehnsuchtsvoll an Mozart angeknüpft, das „sonnige Genie“, wie er sagte. Zu Beethoven pflegte er ein zwiespältiges Verhältnis – er stand der allgemeinen Bewunderung skeptisch gegenüber. Er „verneige sich vor der Größe einiger seiner Werke“, sagte Tschaikowsky, aber er „liebe ihn nicht“. Er bestaune Beethoven, und gleichzeitig fürchte er sich vor ihm.
Und doch war der Bestaunte auch für Tschaikowsky ein Vorbild – das merkt man seinen drei letzten Sinfonien an. Alle drei korrespondieren zumindest unterschwellig mit Beethovens Fünfter. Das „Schicksal“ spielt hier wie dort eine bedeutende Rolle, gerade auch in Tschaikowskys Sechster, der „Pathétique“. Beethovens Musik dürfte Tschaikowsky nicht nur in seinem Heimatland, sondern auch auf seinen Reisen erlebt haben, war er doch ein weltläufiger, auch international bereits zu Lebzeiten erfolgreicher Mann.
Dass diese Möglichkeit in der Zeit nach der Oktoberrevolution kaum noch bestand, zeigt die Biografie von Dmitri Kabalewski. Vielfältig begabt und durchaus nicht nur in seiner Heimat anerkannt, war doch Moskau unbestritten das Zentrum seines Lebens und Wirkens. Seine Parteimitgliedschaft brachte ihm Posten und Preise ein, was ihn nicht davor bewahrte, im Schreckensjahr 1948 wie seine Kollegen Schostakowitsch und Prokofjew in die Kritik zu geraten.