Spielereignisse | Paul Horn-Arena vom 21.Dezember 2013 Zu den letzten Spielen
65:82 (27:35) |
||
Walter Tigers |
- |
s`Oliver Baskets Würzburg |
14. Spieltag Basketball-Bundesliga
Spielbericht
Geschrieben am 23.12.2013, 14:28 Uhr
Kein Weihnachtsgeschenk für die Tigers - 65:82-Niederlage gegen Würzburg
WALTER Tigers Tübingen (Jens Melchert): Die WALTER Tigers Tübingen haben gegen die s.Oliver Baskets Würzburg vor 3132 Zuschauern in der ausverkauften Paul Horn-Arena eine bittere 65:82-Heimniederlage einstecken müssen. Nachdem bereits zur Halbzeit ein Rückstand von acht Punkten (27:35) auf der Anzeigetafel stand, erkämpften sich die Tigers im dritten Viertel nochmals den 41:41-Ausgleich (25. Minute), konnten diesen Schwung aber nicht in die letzten 15 Minuten mitnehmen. "Wer vorne nicht trifft, kann so ein Spiel nicht gewinnen. Nur John Wallace hat heute von außen getroffen, wir brauchen aber auch die anderen Spieler", zeigte sich Head Coach Igor Perovic ernüchtert über eine Dreipunktquote von mageren 17 Prozent. Allerdings war er mit dem Einsatz zufrieden: "Da kann ich meinen Spielern keinen Vorwurf machen, der Einsatz hat gestimmt", so Perovic.
Erneut ein schwacher Start
Vor dem Spiel demonstrierten Manager Robert Wintermantel, sowie das Trainergespann um Perovic, Aleksandar Nadjefeji und Venelin Berov Zusammenhalt: Beim Einlaufen stellten sich die Verantwortlichen demonstrativ auf das Parkett und klatschten jeden Spieler ab. Die Raubkatzen starteten mit Branislav Ratkovica, Josh Young, Wallace, Nils Mittmann und Anatoly Kashirov. Bei den Gästen begann Ex-Tiger Ruben Spoden, der mit viel Applaus in der Paul Horn-Arena empfangen wurde. Die Anfangsphase gehörte den Gästen, die nach Punkten von Chris McNaughton und John Little mit 6:0 in Führung gingen. Die Anhänger der Schwaben mussten sich knapp drei Minuten gedulden, ehe Kashirov von der Linie auf 2:6 verkürzen konnte. Ohnehin wollte den Hausherren zunächst kein Feldwurf gelingen - auch die nächsten Zähler zum 4:8 erzielten die Tübinger von der Freiwurflinie. In der Verteidigung zeigten sich die Gastgeber bissig, puschten sich immer wieder und zeigten, dass sie das wichtige Spiel unbedingt für sich entscheiden wollten. Da offensiv jedoch weiter nicht viel zusammenlief, bat Perovic nach fünf Minuten beim Stand von 4:10 zur ersten Auszeit. Der Würzburger Korb blieb aber weiterhin winzig klein - auch die nächsten, teils völlig offenen, Würfe wollten einfach nicht fallen. Da aber auch die Gäste einige Punkte liegen ließen, blieb der Rückstand noch überschaubar. Nach sieben Minuten war es Bogdan Radosavljevic, der die Fans mit einem Tip-In und dem ersten Treffen aus dem Feld zum 6:12 erlöste. Während den Schwaben aber das Wurfpech weiterhin treu blieb, liefen die Franken plötzlich heiß und zogen Punkt um Punkt davon. Mit einem klaren 9:23-Rückstand verabschiedeten sich die Hausherren in die Viertelpause - das hatte man sich anders vorgestellt.
Im zweiten Viertel versuchte Perovic mit einer Zonenverteidigung die phänomenale Würzburger Trefferquote von 82 Prozent (9/11) aus dem Zwei-Punkte-Bereich zu kontern. Dies gelang auch ganz gut, denn die Mannschaft von Trainer Stefan Koch kam nicht mehr zu einfachen Zählern. Vorne war aber weiterhin der Wurm drin und es drehten sich einige Würfe wieder aus dem Korb der Unterfranken. Zudem ging vor allem aus dem Dreierbereich weiter nichts. Dennoch gelang es den Schwaben den Rückstand nicht weiter anwachsen zu lassen. Beim Stande von 17:30 nach 14 Minuten nahm Perovic seine zweite Auszeit in der ersten Halbzeit. Die Partie nahm nun an Härte zu und der Dschungel erwachte langsam zum Leben. Die Tigers profitierten von der Stimmung und spielten konzentriert. Durch Kashirov gelang es dann, den Rückstand nach langer Zeit unter zehn Punkte zu drücken (23:32, 17. Minute). Die Verteidigung war zudem weiter engagiert, doch bis zur Pause änderte sich an den Kräfteverhältnissen nicht viel. Vor allem aufgrund der frustrierenden Chancenverwertung von "Downtown", die Perovic-Truppe traf keinen ihrer zwölf Versuche, verabschiedeten sich die Raubkatzen mit einem 27:35-Rückstand in die Kabine. Da Einsatz und Konzentration jedoch stimmten, konnten die Tübinger Fans zuversichtlich für die zweite Halbzeit sein.
Nach dem 41:41-Ausgleich ging nichts mehr
Tyrone Nash und Young brachten die Tigers zu Beginn des dritten Spielabschnitts auf 31:35 heran. Angetrieben von den immer lauter werdenden Fans fighteten die Hausherren um jeden Ball und verteidigten unglaublich intensiv. Angesichts des Tübinger Spiels erbat sich Gäste-Trainer Koch in der 23. Minute eine Auszeit - kurz zuvor wurde Young nach einem Steal beim Korbleger gefoult. Young traf nach der Unterbrechung einen seiner Freiwürfe zum 34:38. Auch beim nächsten Würzburger Angriff stand die Tübinger Defensive. Wallace verkürzte auf 36:38. Wallace blieb es dann auch vorbehalten, in der 25. Minute einen ganz wichtigen Wurf zu versenken: Der erste Treffer beim 14. Distanzwurfversuch sorgte für den 41:41-Ausgleich. Die Paul Horn-Arena glich einem Tollhaus. Doch die Tigers zeigten sich nun kurz unaufmerksam, was die Gäste gnadenlos bestraften und binnen zwei Minuten auf 50:41 davonzogen. Wallace brachte die Raubkatzen aber wieder in die Spur: sein dritter Dreier sorgte für das 47:51 - die Zuschauer konnten sich auf ein heißes Schlussviertel einstellen. Da Würzburg aber noch einmal vier Zähler draufpackte, ging es erneut mit einem Acht-Punkte-Rückstand in die letzten zehn Minuten.
Die Nervosität auf beiden Seiten stieg. Dann jedoch gab es eine schlechte Nachricht für die Tigers, als Kashirov nach 90 Sekunden sein viertes Foul beging und auf die Bank beordert wurde. Perovic versuchte nun "Small-Ball" zu spielen mit Nash auf der Center-Position und Mittmann als Power Forward. Die Würzburger waren unbeeindruckt und schraubten die Führung kurzer Hand auf 14 Zähler (63:49). Tübingen musste nach dem 8:22-Lauf eine Auszeit nehmen. Doch die Tübinger waren nun wieder völlig von der Rolle und produzierten unerklärliche Ballverluste. Aufgeben wollten sie jedoch nicht, aber die Unterfranken waren nun einfach heißer und ballerten den Tigers die Dreier nur so um die Ohren. So wuchs der Rückstand schnell weiter an (53:70, 35.). Ein weiterer Dreier von Wallace und Kashirov nach Offensivrebound sorgten noch einmal für ein kurzes Strohfeuer, das jedoch ebenso schnell durch den Würzburger Feuerwehrmann John Little gelöscht wurde. Tyrone Nash und Maxi Kleber tauschten noch zwei verpasste Dunkings aus, das letzte Highlight in diesem Spiel. So kamen die Tigers nicht mehr wirklich an die Baskets heran und mussten nach einem Spiel, in dem sie nicht ein einziges Mal in Führung lagen, verdientermaßen als Verlierer das Parkett verlassen. Bitter war am Ende vor allem die Tatsache, dass man eigentlich das Momentum auf seiner Seite hatte, dieses jedoch nicht in einen Sieg ummünzen konnte. Insbesondere die offensiven Ausfälle von Ratkovica und Harris waren diesmal einfach nicht zu kompensieren. So bleibt weiter reichlich Arbeit für das Trainerteam, um die Konstanz endlich zu verbessern.