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„So, das hätten wir. Aber das ist ja ein Ziegelstein. Ihr Herz ist ein Ziegelstein. “
(Heiner Müller: Herzstück)
Der Kohlenbrenner Peter Munk ist seiner ärmlichen Verhältnisse überdrüssig − er sehnt sich nach Reichtum und Anerkennung. Er ist geradezu zerfressen vor Neid. Für den gesellschaftlichen Aufstieg ist er bereit, alles zu tun.
In seiner Not hofft er auf die Zauberkräfte sagenumwobener Waldgeister. Und wirklich, das freundliche Glasmännlein macht ihn zum „mittelständischen Unternehmer“ mit eigener Glashütte und reichlich Barschaft. Allein, dem Kohlenmunk-Peter fehlt es an Verstand, die Geschäfte erfolgreich zu führen. Im Gegenteil, die Insolvenz lässt nicht lange auf sich warten. Doch nichts hält Peter davon ab, weiter vom großen Geld zu träumen. Er sucht den gefürchteten Holländer-Michel auf, einen Untoten mit finsterem Geheimnis, und lässt sich auf einen folgenschweren Pakt ein: HERZ GEGEN GELD.
Steinreich und herzlos geht Kohlenmunk-Peter von nun an über Leichen ...
Ausgehend von der düsteren Sage des Schwaben Hauff, der einen Großteil seines kurzen Lebens in Tübingen verbrachte, betrachtet Volker Schmidt das gefühllose Dasein von seinem katastrophalen Ende her: Der erkaltete Mensch lässt im Angesicht des Todes den Weg seiner Vereisung Revue passieren. Was hat er gewonnen, was verloren, und lässt sich Empathie überhaupt wiederbeleben? Gesellschaftlich betrachtet knüpft sich daran direkt die Frage nach den "Leichen", die das unbedingte Erfolgsstreben heute produziert, und nach dem Preis, den wir dafür zu zahlen bereit sind.
Eine theatrale Operation am steinernen Herzen des Neoliberalismus.