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Beschreibung
„Der Irrsinn, Ist er einmal auf ein Haupt gestreut, nistet sich ein, der kennt kein Hindernis, der gräbt sich ein, der gräbt um jedes Hindernis herum, der Bankert Irrsinn, den keiner anerkennen will...“
In freier Anlehnung an Schuberts gleichnamigen Liederzyklus unternimmt die Dramatikerin Elfriede Jelinek eine poetische Wort-Wanderung, die aktuelle Ereignisse der globalen Wirtschaftswelt und der Mediengesellschaft zum Ausgangspunkt wählt, um in komplexe, sehr persönliche Seeleneinblicke zu führen. Eine scharfzüngige Polyphonie: tieftraurig, todkomisch, abgründig und wunderschön.
Elfriede Jelinek, Literatur-Nobelpreisträgerin, legt den Finger in die Verletzungen, die der Kapitalismus, der Kampf um Aufmerksamkeit sowie das Tempo des 21. Jahrhunderts dem modernen Menschen zufügen und wandelt diesen Schmerz in musikalische Literatur.
„Ich wandere nicht mehr gerne, weil ich auch nicht mehr gern aus dem Haus gehe. Jetzt muss ich also sozusagen im Schreiben wandern. Im Stück ist das ein Wandern von hinten nach vorn, wenn man das so sagen kann. Das, was gewesen ist, auch das, was mich seit meiner Kindheit gequält hat, kommt jetzt an. Es ist lang gewandert, und nun ist es bei mir angekommen, als das Frühere, das im Ankommen geborgen wäre, wenn Literatur Psychoanalyse sein könnte, was sie aber nicht ist.“ Elfriede Jelinek