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Donnerstag 28.02.13
20:00 Uhr
Duelle mit Noten: Bach und Friedrich der Große
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
7,- für Schüler k.A.
Kategorie 1 31,00 Euro
Kategorie 2 27,00 Euro
Kategorie 3 22,00 Euro
Kategorie 4 18,00 Euro
Kategorie 5 14,00 Euro
Beschreibung
Einführung ins Programm um 19 Uhr
Was hat der betagte Johann Sebastian Bach 1747 wohl erwartet, als er, gerade eben am Hof von Sanssouci eingetroffen, zum König zitiert wurde? War er sich bewusst, dass er einen „Großen“ traf; war ihm überhaupt klar, dass er selbst ein „Großer“ war? Immerhin soll der König das übliche Hauskonzert unterbrochen haben, als die Nachricht von Bachs Ankunft eintraf, und nachdem das berühmt gewordene, spontane Improvisieren, Komponieren und Musizieren seitens des Monarchen überhaupt nicht honoriert worden war – weder mit Worten noch in klingender Münze –, strengte sich Bach nachträglich sehr an, um dem preußischen König sein „Musikalisches Opfer“ zu erbringen. Auch darauf reagierte Friedrich nicht, was Bach womöglich erneut bewusst machte, dass er als Komponist zu den „Alten“ gehörte, welche die auf ihn folgende Übergangsgeneration nicht mehr recht verstehen konnte (und wollte). Friedrich der Große gehörte auch als Komponist einer neuen Zeit an, die viel mehr auf lyrische Kantabilität achtete als auf den strengen Kontrapunkt des Leipziger Thomaskantors.
Der Hof von Sanssouci war ein Ort der guten Musik. Nicht nur der Bach-Sohn Carl Philipp Emanuel konnte sich hier als Cembalist und bedeutender Komponist profilieren. Auch Männer wie Johann Joachim Quantz und Carl Heinrich Graun, Flötist und Konzertmeister in der königlichen Hofkapelle und zugleich Komponisten von Rang, gehörten zu dem hochklassigen Ensemble von musizierenden Tonsetzern, mit dem sich Friedrich der Große umgab. Dass sich dessen musische Neigungen und die exzessiv ausgeübte Kriegskunst nicht ausschlossen, ist ein historisches Thema, das im Friedrich-Jubiläumsjahr 2012 ausgiebig diskutiert worden ist. Der „große“ Preußenkönig ist indes kein Einzelfall – auch wenn heutzutage die Musik gern als Friedensengel gebraucht wird, hat sie doch Jahrhunderte lang auch den Kriegsherren gedient.