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Montag 12.03.12
20:00 Uhr
Die Große Reihe - "Die Macht des Schicksals" (6)
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
Schüler 7,00 Euro
Kategorie 1 31,00 Euro
Kategorie 2 27,00 Euro
Kategorie 3 22,00 Euro
Kategorie 4 18,00 Euro
Kategorie 5 14,00 Euro
Beschreibung
Mahlers "Schicksalssinfonie"
Der Held, der drei Schicksalsschläge bekommt, von denen ihn der dritte fällt, wie einen Baum.
Von allen „Schicksalssinfonien” ist diese wohl die am tiefsten erschütternde – nicht nur in rein kompositorischer Hinsicht, sondern auch mit Blick auf das Leben Gustav Mahlers, der mit den drei vernichtenden Hammerschlägen im vierten Satz dieses Werks als Prophet seines eigenen Lebens agierte. Dabei war ausgerechnet jener Sommer 1903, in dem Mahler die Arbeit an diesem Werk am zauberhaften Wörthersee aufnahm, ganz unbeschwert. Das „allerpersönlichste Werk”, so Mahlers Ehefrau Alma, habe sie zwar beide zum Weinen gebracht, aber der Komponist sei „heiter, seines großen Werkes bewusst” gewesen. Dennoch ahnte der wohl nie wirklich heitere Mahler, dass das „Allerpersönlichste” nichts Gutes bedeutete. Die Uraufführung 1906, die er leitete, ging ihm so nahe, dass er seine Aufgaben als Dirigent kaum noch erfüllen konnte. Kaum ein Jahr später starb eine seiner Töchter, wurde er zum Rücktritt von der Wiener Opernintendanz genötigt und erfuhr von seinem Herzleiden. „Auch er bekam drei Schicksalsschläge, und der dritte fällte ihn”, schrieb Alma Mahler.
Man darf die außermusikalischen Assoziationen bei Gustav Mahler nicht überbewerten, denn der Komponist selbst zog zunächst zur Veröffentlichung vorgesehene programmatische Erläuterungen häufig zurück. Die sechste Sinfonie ist auch ohnedies ein Werk von außergewöhnlichen Dimensionen, als längste rein instrumentale Sinfonie Mahlers, in ihrer riesigen Besetzung einschließlich der fast unerträglichen Hammerschläge und als ein Werk mit unversöhnlichem Ausgang, das uns mit dem Zusammenbruch des musikalischen Gerüsts als Krise der Musik selbst alle Beteiligten erschüttert zurücklässt. „Meine Sechste wird Rätsel aufgeben, an die sich nur eine Generation heranwagen kann, die meine ersten fünf in sich aufgenommen hat”, meinte Mahler während der Arbeit an diesem Werk. Da hat das Publikum der Stuttgarter Philharmoniker gute Karten: Der bisherige Mahler-Zyklus unter der Leitung von Gabriel Feltz hat nicht nur im Beethovensaal beeindruckt, er liegt auch als CD-Serie vor.
(Einführung in das Programm um 19 Uhr)