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Sonntag 30.10.11

20:00 Uhr

HIOB


Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.

Beschreibung

Der Teufel prüft uns ständig
Joseph Roths HIOB als szenische Lesung anstelle von ADAMS ÄPFEL

Manchmal geht es nicht mit rechten Dingen zu. Nach einer von Krankheitsfällen und Verletzungen heimgesuchten Spielzeit, in der dank eines einsatzbereiten und enorm flexiblen Ensembles Unmögliches möglich gemacht wurde und Umbesetzungsproben zur Selbstverständlichkeit wurden, müssen die Beteiligten in der letzten Produktion der Spielzeit nun doch die Segel streichen.
Bei den Proben zu ADAMS ÄPFEL verletzte sich der Schauspieler Stephan Lohse während einer der vielen szenischen Machtkämpfe zwischen Adam und Ivan leider so schwer, dass die Produktion abgebrochen und auf die nächste Spielzeit verschoben werden muss.
Dabei ist es Ironie des Schicksals, dass es ausgerechnet den Darsteller des Ivan erwischte. Genau wie Ivan haben wir beschlossen, den Kampf gegen alle Widrigkeiten aufzunehmen und den Glauben an das Gute nicht aufzugeben: Also proben wir nach der Genesung Ivans in der nächsten Spielzeit in genau der vorgesehenen Besetzung weiter.
Auch wenn, um mit Adam zu sprechen, nicht immer klar ist, wer uns im Leben auf die Probe stellt:

ADAM     Was ist, wenn Gott dich geprüft hat und nicht der Teufel?

IVAN     Wieso um alles in der Welt sollte er das?

ADAM     Weil er dich so hasst, Ivan. Ich habe dieses Buch gelesen. Das Buch Hiob.

IVAN     Ja?

Die noch verbleibende Probenzeit bis zum angesetzten Premierentermin nehmen wir als Chance, Sie an unseren thematischen Auseinandersetzungen rund um den Stoff teilhaben zu lassen und bieten den Joseph Roths großartigen Roman HIOB als szenische Lesung an.

Die biblische Hiobgeschichte ist nicht nur das Hauptmotiv im Kampf zwischen  Adam und Ivan, sondern auch Grundlage von Joseph Roths einfachem Dorfschullehrer Mendel Singer, der mit seiner Familie ein bescheidenes Leben führt – bis das vierte Kind „verkrüppelt“ geboren wird. Von nun an wird Mendel seines Lebens nicht mehr froh. Wie sein biblischer Vorgänger duldet er Schicksalsschlag auf Schicksalsschlag:
Als die Söhne einberufen werden, desertiert der eine nach Amerika, während der andere sich ins Soldatenleben stürzt und seine Wurzeln verleugnet.
Die Tochter wird Kosakenhure, und die Mendels flüchten mit ihr in die neue Welt. Menuchim müssen sie zurücklassen. Entwurzelt, sich selbst den Verrat an seinem Sohn nicht verzeihend, voller Sehnsucht nach der alten Welt, verliert Mendel alles und jeden – bis auf sein Leben.
Da beginnt er mit Gott abzurechnen. Lange Jahre hadert Hiob mit Gott, aber von Freunden gestützt hält er durch – bis am Ende doch noch ein Wunder geschieht.


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