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Freitag 28.02.25
20:00 Uhr
Das wirkliche Leben
Da geh ich hin!
Freunde einladen
Abendkasse k.A.
erm. 14,00 Euro
Beschreibung
»Eine Frau muss sich immer wieder gegen die Welt durchsetzen, auch wenn sie das zerbricht.«
(Simone de Beauvoir)
Dieses Zitat von Simone de Beauvoir könnte ebenso gut die Leitlinie für Adeline Dieudonnés Roman >>Das wirkliche Leben« sein. Im Zentrum des Romans steht eine junge Frau, die nicht nur gegen die Strukturen ihrer Familie, sondern auch gegen ihre eigene Angst und Ohnmacht kämpft. Das Ringen um Selbstbehauptung und Emanzipation ist allgegenwärtig, und genau darin liegt die zeitlose Kraft dieser Geschichte.
In einer Vorstadtsiedlung, die auf den ersten Blick harmlos und gewöhnlich erscheint, brodelt unter der Oberfläche ein Leben voller Gewalt, Erstarrung und unausgefüllter Wünsche. Die namenlose Protagonistin wird von ihrem gewalttätigen Vater und der emotional abwesenden Mutter in einer Welt der Missachtung und des Schweigens gefangen gehalten.
Einzig das Lachen des kleinen Bruders Gilles erhellt den Alltag. Mutig und voller Liebe versucht die junge Frau, Gilles vor der väterlichen Gefühlskälte und der Gewalt zu schützen. Bis sich eines Tages eine Tragödie direkt vor ihrer beider Augen abspielt, die das Lachen des kleinen Bruders verstummen lässt.
Und während ihre Mutter in dieser erdrückenden Atmosphäre verharrt, wächst die Tochter, im Versuch ihren Bruder zu retten über sich hinaus und spürt, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt. Immer dringlicher wird das Bedürfnis, ihrem Schicksal zu entfliehen und ein wirkliches Leben zu führen.
»Das wirkliche Leben« ist mehr als nur ein Coming-of-Age-Roman – ein modernes Märchen über Emanzipation und Gewalt in all ihren Formen, das starke Bilder hinterlässt. Die Protagonistin lässt sich nicht von den Umständen überwältigen, sondern beginnt ihr Leben nach ihren eigenen Regeln zu gestalten. Die Frage, die der Roman aufwirft, ist universell: Wie weit muss man gehen, um Freiheit zu erlangen?