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Beschreibung
Linienbus kracht frontal in entgegenkommenden Lkw
Zehn Verletzte forderte eine schwerer Verkehrsunfall am Mittwochabend auf der Bundesstraße 28 nördlich von Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis). Auf der regennassen Bundesstraße war der Linienbus bergab unterwegs und kam nach einer langgezogenen Linkskurve nach rechts gegen die Böschung. Beim Gegenlenken kam der Bus gegen die linke Leitplanke, die ein Abstürzen des Busses in einen etwa acht Meter tiefen Einschnitt verhinderte. Der Bus rutschte an der linken Leitplanke und auf dem Gehweg weiter talwärts, einem bergauf fahrenden Sattelzug wurde der rechte Außenspiegel abgerissen sowie Bus und Lkw auf der gesamten Länge rechts verkratzt. Einem hinter dem Lkw fahrenden Pkw wurde der rechte Außenspiegel angeklappt, ein weiterer Pkw überfuhr herumfliegende Fahrzeugteile. Durch Bäume und eine scharfe Kurve war einem weiteren bergauf fahrenden Lastwagenfahrer die Sicht auf die Gefahr verdeckt, so dass er kaum noch ausweichen konnte. Der Linienbus prallte auf der Gegenfahrbahn nahezu frontal auf den entgegenkommenden Sattelzug. Dachstreben des Busses bohrten sich tief in den Innenraum des Lastwagen, verfehlten aber den Kopf des Lkw-Fahrers. Die Busfahrerin wurde in ihrer Fahrerkabine eingeklemmt und musste von der Feuerwehr Blaubeuren mit hydraulischen Spreizern aus dem Bus befreit werden. Mit schweren Verletzungen wurde sie in ein Krankenhaus gebracht. Auch der Lkw-Fahrer wurde mittelschwer verletzt, konnte sich aber noch selber aus seinem zerstörten Führerhaus retten. Ein weiterer Rettungswagen brachte ihn nach einer Erstversorgung ins Krankenhaus.
Neben zahlreichen Rettungswagen aus der Umgebung war auch der Intensivtransport-Bus des DRK Rettungsdienstes Heidenheim-Ulm an der Einsatzstelle. Auf dem Rückweg von einem Transport kam er ohne Patienten, aber mit Notarzt und weiterem Personal zufällig in der Nähe vorbei und konnte nicht nur die Versorgung der Verletzten unterstützen, sondern auch vier Patienten in Ulmer Krankenhäuser bringen. Der Bus wurde im Frühjahr als zusätzliche Transportmöglichkeit für schwer erkrankte und beatmete Corona-Patienten binnen vier Wochen in Ulm entwickelt und ausgebaut und konnte nun seine Tauglichkeit auch für Notfalleinsätze unter Beweis stellen. Zwei Notärzte aus Merklingen und Blaubeuren, dazu der Notarzt des Intensivtransport-Bus und der leitende Notarzt, waren vor Ort. Weitere Rettungswagen, Krankenwagen und Personal stellten die ehrenamtlichen Helfer der Einsatzeinheit 4 des Alb-Donau-Kreises. Den Ablauf der Rettungsarbeiten fasste der leitende Notarzt, Dr. Thorsten Holsträter vom Ulmer Bundeswehrkrankenhaus, zusammen mit den Worten „Optimaler geht´s nicht“.
Der Fahrer des ersten Lastwagen wurde leicht verletzt, die Pkw-Fahrer blieben unverletzt und im Bus verletzten sich zwei Fahrgäste mittelschwer und sechs Fahrgäste leicht, sie alle wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Um den genauen Unfallhergang zu ermitteln, ordnete die Staatsanwaltschaft Ulm an, dass ein Sachverständiger für Unfallanalytik die Spuren an der Unfallstelle sichert und gemeinsam mit der Polizei auswertet. Bis die Unfallfahrzeuge geborgen waren, musste die Bundesstraße nördlich von Blaubeuren bis in die Nacht hinein voll gesperrt bleiben, der Verkehr wurde durch den Stadtteil Seißen umgeleitet. Angaben zur Schadenhöhe konnte die Polizei am Dienstag noch nicht machen.
Text/Foto: Thomas Heckmann