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Montag 09.05.16
20:00 Uhr
Beethoven und die Russen (8) Die Große Reihe
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
7 Euro für Schüler k.A.
Beschreibung
So schwer zu vereinende Fähigkeiten wie sensiblen Anschlag und technische Brillianz beherrscht der russische Pianist Alexej Volodin zugleich. Kein Wunder, dass er die steile Karriereleiter eines Konzertpianisten schon früh sehr weit erklommen hat. Besonders eng arbeitet der in Leningrad geborene und in Moskau ausgebildete Künstler mit dem Dirigenten Valery Gergiev zusammen. Seine Konzertreisen führen ihn durch Europa, Australien und Amerika. Sind das keine idealen Voraussetzungen für einen Rachmaninoff-Interpreten?
Rachmaninoff wird von Beethovens Schatten verfolgt
1849 wurde Beethovens fünfte Sinfonie in St. Petersburg erstaufgeführt – in einer Zeit, in der weiter westlich zahlreiche revolutionäre Erhebungen entweder halbwegs erfolgreich zu Ende gingen oder im Sande verliefen. Gerade die Fünfte hat russische Komponisten stark angeregt.
Sergej Rachmaninoff, der schon 1891 zu seiner Studien-Abschlussprüfung am Moskauer Konservatorium Beethovens „Waldstein“-Sonate gespielt hatte, komponierte 1902 ein Lied mit dem Titel „Schicksal“, in dem er den berühmten Anfang der Beethovensinfonie, das so genannte Schicksalsmotiv, gleich mehrfach zitierte. Persönliche Schicksalsschläge, etwa der Misserfolg seiner ersten Sinfonie, hatten zur Folge, dass Rachmaninoff auch in seinen reifen Kompositionen immer wieder den Schicksalsgedanken durchklingen ließ. Gerade in den beiden großen Klavierkonzerten in c-Moll und in d-Moll kann man sich nicht gegen den Eindruck wehren, dass hier ein Mensch mit den Widrigkeiten des Lebens kämpft. Wie bei Beethoven fließen auch bei Rachmaninoff Kunst und Leben in eins zusammen. Schon 1917 verließ Sergej Rachmaninoff, der bereits international als Pianist konzertierte, das im Umsturz befindliche Russland für immer. Dem 1943 in Beverly Hills gestorbenen Komponisten wollten die sowjetischen Machthaber die gewünschte letzte Ruhe in Moskau nicht gönnen. Nicht verzeihen konnte man ihm seinen Weggang, und wohl auch nicht seinen Erfolg.