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Montag 14.03.16
20:00 Uhr
Beethoven und die Russen (6) Die Große Reihe
Da geh ich hin!
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Abendkasse k.A.
7 Euro für Schüler k.A.
Beschreibung
Die hochgelobte Pianistin Nareh Arghamanyan, Gewinnerin des Montréal International Music Competition, gehört zu den Besten der neuen Pianistengeneration. Die 25jährige Armenierin, die 18 Klavierwettbewerbe gewann und fünf Sprachen spricht, begeisterte in der Sprache der Musik inzwischen schon das Publikum in Europa, Asien und Nordamerika.
Schtschedrin liest Beethovens Testament
Der 1932 geborene Rodion Schtschedrin lebt abwechselnd in Moskau und München und verkörpert damit den Wandel im späten 20. Jahrhundert. Im Grunde knüpfen diese neuen Verhältnisse jedoch an die Vergangenheit an: Anton Rubinstein tourte um 1870 als Klaviervirtuose durch Westeuropa, übernahm sogar die Leitung des Wiener Musikvereins und beeinflusste dennoch als Komponist und Pädagoge das russische Musikleben nachhaltig, unter anderem durch die Gründung des Konservatoriums in Sankt Petersburg. Mit Rubinsteins viertem Klavierkonzert, zunächst natürlich zum Ausdruck der eigenen Kunst am Piano entstanden, feierten bald auch andere Musiker große Erfolge. Rubinstein schätzte Beethoven hoch, dessen Klavierwerke ohnehin, aber sogar auch den in Russland wenig geliebten „Fidelio“. Rubinstein gilt aber auch als erster Komponist, der gemeinsam mit seinem dirigierenden Bruder Nikolaj eine eigenständige russische Position jenseits von Verehrung und Nachahmung für Importe aus Westeuropa anstrebte. Eine nachschöpferische Interpretation, wie sie Beethovens Heiligenstädter Testament von Schtschedrin darstellt, das im Rahmen eines großen Münchner Beethoven-Projekts entstand, wäre indes im 19. Jahrhundert kaum denkbar gewesen. Schtschedrin vertonte nicht etwa die Worte dieses bestürzenden biografischen Zeugnisses von Beethoven, sondern komponierte ein rein orchestrales Stück, das in aller Düsternis auch einen Hoffnungsschimmer zeigt, beinahe versteckt, in einem zarten Anklang an die Eroica.