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Beschreibung
„Soviel Geisteskraft bei soviel Unglück!“
Über die Stadt Theben ist schweres Unheil hereingebrochen: Pest, Hunger, Unfruchtbarkeit und Tod. Ihr König, der glanzvolle Herrscher Ödipus, will seine Stadt von den Schrecken erlösen. Er sendet seinen Schwager Kreon zum Orakel nach Delphi. Dieses verheißt Rettung, sollte der Mörder des vorherigen Königs Laios gefunden und bestraft werden.
Ödipus strebt umgehend nach Aufklärung, die jedoch immer mehr zur unerbittlichen Selbstbefragung wird und schließlich zur eigenen Entlarvung und Vernichtung führt. Als Inquisitor ist er selbst der Schuldige.
Aufgrund eines unheilvollen Orakel-Spruchs wurde Ödipus von seinen Eltern Laios und Iokaste als Kind ausgesetzt und löste trotzdem unwissend die düstere Vorhersehung ein, indem er seinen Vater erschlug und seine Mutter ehelichte. Diese erhängt sich im Angesicht der schrecklichen Enthüllung, und Ödipus blendet sich selbst, da er doch sehenden Auges blindlings ins tragische Schicksal gerannt war. Als blinder Sünder verlässt der einstmals strahlende König am Ende die Stadt.
Der berühmte Mythos um den thebanischen König Ödipus wurde von allen drei großen Athener Tragikern dramatisiert, doch die Stücke von Aischylos und Euripides sind verschollen. Die Ödipus-Tragödie des Sophokles entstand wahrscheinlich um 425 v. Chr.
Schon Aristoteles bezeichnete Sophokles‘ KÖNIG ÖDIPUS als das „Ideal einer Tragödie“. Bis heute ist der Stoff Grundlage zahlreicher Bearbeitungen und Auseinandersetzungen. Denn Sophokles‘ KÖNIG ÖDIPUS ist nicht nur ein spannendes Enthüllungsdrama − in seiner Dialektik von Schein und Sein, Erkenntnis und Schuld wirft es große Fragen auf, auch nach gesellschaftlichem Handeln, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt haben.