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1. Narrenzunft Bad Urach e.V.
Beschreibung
Wir schreiben das Jahr 1590…
Nicodemus Frischlin war ein gekrönter Dichter, Mathematiker und Rektor. Seine Meinungsverschiedenheiten mit den Professoren der Universität Tübingen provozierten die Gelehrten und das Fürstentum.
Er wurde im Jahr 1590 wegen Ehebruchs und freimütigen Redens vom württembergischen Fürstentum angeklagt und geriet schließlich in materielle Bedrängnis, als die württembergische Regierung die Mitgift seiner Frau herausverlangte.
Von seiner Familie entrissen, dem Richter vorgeführt, stand seiner Verurteilung nichts mehr im Wege. Nicodemus Frischlin konnte trotz seiner Redegewandtheit Nichts und Niemanden von seiner Unschuld überzeugen.
Verurteilt und mit der Auflage nie wieder schreiben zu dürfen, nicht einmal Papier oder Schriftfeder zu besitzen, wurde er auf die Festung Hohen Urach gebracht.
Dort saß er nun, eingekerkert und mit seinen Gedanken allein gelassen.
Nach einiger Zeit und schwerer Krankheit, hielt er es nicht mehr länger aus. Nicodemus knüpfte aus seinem Laken ein Seil, mit dem er sich an der Festungsmauer herablassen wollte. Er beschloss, in der Nacht vom 29. auf den 30. November 1590 durch das Ofenrohr zu entkommen.
Jedoch, der Mondschein alleine täuschte ihn!
Er wählte die steilste Stelle und sein Seil brach. Der arme Dichter stürzte ab.
Am nächsten Morgen fanden die Wächter den abgestürzten, zerschmetterten Dichter tot auf.
Aber dort, wo einst des Dichters Blut verfloss, wächst seitdem ein seltsames Blümlein.
Ophrys – urachnites genannt - das Totenköpfchen.
Am 4. Dezember 1590 wurde der arme Dichter auf dem Kirchhof zu Urach in Stille begraben. Seine Gebeine werdet ihr aber heute dort nicht mehr finden.
Der Name ALAFANZ ist ein alt schwäbisches Schimpfwort für eine Person, die spöttisch, schlau und gescheit ist, sich aber nichts sagen lässt und dabei boshaft werden kann.
FALL – ET – RA deutet auf den Absturz vom Hohen Urach hin.
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