»Narrenzunft Käfersieder e.V. Mühlhausen » Profil
Narrenzunft Käfersieder e.V. Mühlhausen
(0 Bewertungen)
bewerten / kommentieren
Biografie
Mit Mostköpfen fing alles an. Fasnacht wurde in Mühlhausen nachweislich bereits im letzten Jahrhundert gemacht. Von 1912 - 1933 gab es eine Narrengesellschaft, die für die Organisation der Fasnacht, sowie für die Erhaltung des örtlichen Brauchtums verantwortlich war. Die Wieder-gründung dieser losen Gesellschaft erfolgte im Jahre 1948. Eine offizielle Narrenvereinsgründung erfolgte 1950 unter Präsident Herbert Kaiser und Zunftmeister Fritz Scholl. Zu den Gründungsmitgliedern und Elferräten zählten Hans Fleig, Heinrich Hammerschmidt, Josef Kaiser, Anton Scholl, Franz Graf, Josef Haug, Walter Stengele, Otmar Sauter, Siegfried Riede, Klaus Biethinger und Helmut Tritschler. Als Vereinsmaske wurden die "Mostköpfe" aus der Taufe gehoben, denn Mühlhausen stand jeher im Mittelpunkt des Hegau Obstanbaus. Die riesigen Mostköpfe wurden in mühevoller Arbeit aus Papier und Kleister hergestellt und farbenprächtig bemalt. Anno 1957 zählten bereits 153 Mitglieder zur Gruppe der "Mostköpfe". Seit über 50 Jahren wird eine Narrenzeitung herausgebracht, sie hat bis heute einen hohen Stellenwert.
Die Entstehung einer neuen Vereinsfigur beschäftigten die Narrengemüter. Anstelle der bisherigen Mostköpfe wurde der "Käfersieder" als Symbolfigur geboren. Die Anregung für den Namen "Käfersieder" stammte aus Recherchen des damaligen Pfarrers Albert Riesterer, der als Ehrenbürger und auch Ehrennarr viel für die Fasnet übrig hatte. Laut alter Überlieferung soll sich folgendes in Mühlhausen zugetragen haben:
Vor langer Zeit war die Maikäferplage einmal besonders groß. Man bot Nachtwächter und Dorfpolizist zur Bekämpfung auf, und Ladung für Ladung dieser gefräßigen Tiere wanderten ins Gülleloch. Doch in Massen krochen sie wieder heraus und fraßen neuerdings die Bäume kahl. Dieser Frevel stank zum Himmel und verlangte nach Rache. Jetzt siedete man die Übeltäter in den drei Kesseln des Waschhäuschens am Saubach, in den man dann die dunkle Brühe ableitete, die nun 'gen Singen floss. Den Singenern, die gerade von der Räude befallen waren, erschien der Sud als Gottesgeschenk und Medizin, die das ganze Stadtvolk von der Krätze befreite. Von dieser wunderbaren Heilung blieb den Mühlhausern nur der Name "Käfersieder".
(Quelle: kaefersieder.de)
Kunst & Kultur » Fasnet / Fasnacht, Narrenzunft