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Icarus
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Biografie
Die Uraufführung des Orchesterwerks „Icarus” fand am 18. Juli 2011 im „Salle des Combins“ (Verbier, Schweiz) statt. Das Verbier Festival Orchester spielte unter Leitung von Charles Dutoit.
Der griechische Icarus-Mythos hat die westliche Kunst immer wieder inspiriert. Er erzählt von den „hochfliegenden“ Plänen des Icarus, Sohn des Dädalus, der für sich und seinen Sohn künstliche Flügel herstellt, um ihrer Gefangenschaft auf der Insel Kreta auf dem Luftwege zu entfliehen. Einmal in die Luft gestartet, fühlt sich Icarus gottähnlich und steigt immer höher der Sonne entgegen, bis das Wachs, das der Vater als „Klebstoff“ für den Flügelbau verwendet hatte, zu schmelzen beginnt und Icarus ins Meer abstürzt.
Lera Auerbach schreibt über ihr Orchesterwerk: „Was diesen Mythos so berührend macht, ist Icarus’ Ungeduld des Herzens, sein Wunsch, das Unerreichbare zu erreichen, die Intensität und ekstatische Kürze seines Fluges und die Unausweichlichkeit seines Falls. Wenn Icarus vorsichtig geflogen wäre – gäbe es keinen Mythos. Sein tragischer Tod ist wunderschön. Er lässt aber eine Frage – aus Dädalus’ Sicht – offen: wie kann man Erfolg und Scheitern voneinander unterscheiden? Dädalus’ größte Erfindung, Flügel, die es dem Menschen möglich machen zu fliegen, war zugleich sein größter Fehler, denn sie waren der Grund für den Tod seines Sohnes. Dädalus war genial, die Flügel waren perfekt, aber er war gleichzeitig ein blinder Vater, der seinen Sohn nicht wirklich verstand.“
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Epochen » Neue Musik (ca. ab 1945)